Ein Geschenk, an das ich mich gerne erinnere…

 

 

„Ein Geschenk, an das ich mich gerne erinnere…“ – Theresa Waldvogel (22) und Cassian Mardak (14) haben sich in der Gemeinde umgehört.

 

Ein Geschenk, an das ich mich gerne erinnere, ist mein Spielzeug-Einhorn, weil ich damit jahrelang super gerne gespielt habe  und es fast so groß war wie ein echtes Pony und sogar wiehern konnte, wenn man auf einen Knopf im Ohr gedrückt hat. Das Einhorn hat mir damit sowohl den Traum von einem eigenen Pferd als auch meine Sternenschweif-Fantasien ein kleines bisschen verwirklicht.

Lara (19)

 

In dem Moment, als ich mich mit dem Begriff „Beschenkt werden“ auseinandergesetzt habe, wurde mir wieder bewusst, wie reichlich wir eigentlich jeden Tag beschenkt werden, wir es aber im rastlosen Alltag gar nicht mehr so wahrnehmen. Unsere Familie schenkt uns Liebe und Geborgenheit – unser Hund schenkt uns ungeteilte Aufmerksamkeit – unsere Freunde schenken uns Unterstützung, Freude und Abwechslung – unser Lieblingsverein schenkt uns Anlass zu Jubelstürmen und Momente größter Enttäuschung – und, und, und.

Und dann gibt es natürlich noch die „klassischen“ Geschenke. Von einem für mich besonderen Geschenk möchte ich hier berichten: Im Rahmen meines Maschinenbaustudiums war ein 2-wöchiges Praktikum in einer Gießerei gefordert. Der von mir ausgewählte Betrieb steckte zu der Zeit in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die Mitarbeiter machten sich größte Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Da ich das sehr staubige Thema „Sandguss mit verlorenen Formen“ äußerst spannend fand und ich dabei offensichtlich außergewöhnliche Motivation und Einsatz gezeigt hatte und wir als Team in den 14 Tagen bei der Arbeit sehr  viel Spaß hatten, versuchte man bei der Firmenleitung eine Praktikumsvergütung für mich auszuhandeln, die eigentlich nicht vorgesehen war. Am letzten Tag meines Praktikums wurde klar, dass daraus nichts werden würde und die Enttäuschung darüber war sehr groß – bei den Mitarbeitern der Gießerei noch viel mehr als bei mir. Gerade als ich meine Sachen zusammengepackt hatte und wir noch einmal zu einer kleinen Verabschiedung zusammenkamen, kam der Meister mit einem Lächeln im Gesicht zurück und fragte mich leicht verlegen, ob ich mich über einen Kerzenleuchter aus Rotguss freuen würde, den er für mich gerade noch abgegossen hätte. Es sei sicherlich kein Ersatz für eine Vergütung, aber es sei ein Geschenk von Herzen vom Team in der Hoffnung, dass ich damit viel Freude haben würde und ich die 14 Tage in guter Erinnerung halten würde. Was soll ich sagen? Ich war in diesem Moment völlig überwältigt und überrascht und es wurde noch eine sehr emotionale und sehr schöne Verabschiedung. Der Kerzenständer ist seitdem eines meiner Lieblingsstücke im Haushalt und jedes Mal, wenn ich die Kerzen an diesen sicherlich nicht perfekten, aber auf seine Art wunderschönen Leuchter anzünde, möchte ich diese Geschichte dazu erzählen – eine Geschichte von Achtsamkeit, Anerkennung, Teamgeist und Menschlichkeit… oder einfach eine Geschichte eines Geschenks von Herzen.

Thorsten Kusmierz (58)

 

Eines meiner Lieblingsgeschenke war eine Nintendo Switch. Ich wollte schon sehr lange eine haben und habe sie mir immer gewünscht. Als ich sie dann zu meinem Geburtstag bekommen habe, habe ich mich sehr gefreut. Wirklich toll war auch, dass ich dazu noch Minecraft bekommen habe.

Cassian (14)

 

Ein superschönes Geschenk, bekam ich Weihnachten 2008. Das letzte Jahr mit meinem Opa. Wir haben zusammen ein Playmobil Set aufgebaut, das ist einer der wenigen Momente, an die ich mich noch erinnern kann.

Paul Wesenburg [PJ] (19)

 

Ich kann sagen, dass ich in meinem Leben schon sehr viel und auch sehr reichhaltig beschenkt wurde. Die schönsten Geschenke sind nicht immer die, die den größten materiellen Wert haben. Es sind die unverhofften – die kleinen Gesten – die Geschenke, bei denen ich das Gefühl habe, dass jemand ganz besonders an mich gedacht hat. Sei es das kleine Mädchen aus der Nachbarschaft, das einen Stein als Marienkäfer bemalt und mir schenkt. Oder mein Mann, der mir eine DVD geschenkt hat mit dem Film, den wir bei unserem ersten Date zusammen gesehen haben. Er fand ihn ganz fürchterlich, hat den Film aber trotzdem gesucht und nochmal mit mir geschaut. Das sind die Geschenke, an die ich mich besonders erinnere und die für mich auch ganz besonders sind. Die Kleinigkeiten, die Überraschungen, bei denen ich das Gefühl habe, da hat sich jemand mit mir als Person auseinandergesetzt und versucht etwas für mich zu finden. Das sind die schönsten Geschenke.

Christine (60)

 

Ich erinnere mich sehr gerne an ein Geschenk, dass ich zur Konfirmation bekommen habe. Meine beiden Brüder haben mir ein gemeinsames Wochenende in Stockholm geschenkt. Beide sind deutlich älter als ich und einen von beiden hatte ich zu dem Zeitpunkt schon sehr lange nicht mehr gesehen. Die Zeit in Stockholm wieder zu dritt als Geschwister gemeinsam zu verbringen, hat mir sehr viel bedeutet.

Luisa (23)

 

Und? Was ist Ihre, was ist Deine Erinnerung? In welche Richtung geht sie? Vielleicht noch ganz woanders hin, als es hier erzählt wurde. – Tauschen Sie sich doch mal in der Familie oder im Freundeskreis dazu aus!